Donnerstag, 14. September 2006
Warum ein Trötenblog?
Tja, warum ein Trötenblog?
Die Frage ist ganz einfach beantwortet... Weil ich meinen Weg einfach aufzeichnen möchte!

Ich möchte etwas tun, was schon lange mein Wunsch ist: Posaune spielen lernen!
Aber das ist noch lange nicht alles, denn das Posaunespielen zu erlernen brauche ich um meinen größten Wunsch zu erfüllen... Eines Tages mit der Posaune Johan Pachelbels Canon in D in einer großen Kirche zu begleiten!

Es wird nicht einfach, denn ich habe bisher noch nie eine Posaune in den Händen gehalten, aber das werde ich jetzt ändern und werde es lernen!
An den Weg bis zum Ziel mit allen Emotionen, Höhen und Tiefen möchte ich mich später einfach mal erinnern können. ...Darum ein "Trötenblog"

Und warum "Tröte"?
Den Ausdruck "Tröte" hat meine Freundin Karin geprägt. Ihr Mann hat jahrelang in einem Jägerverein das Waldhorn geblasen. Sie sagte immer "Der hat getrötet!" und als ich ihr von meinen Plänen erzählte sagte sie "Ohjeh, die Chrissie geht unter die Tröter!"

Also, dass das nicht missverstanden wird.. Karin und ich wir mögen uns wirklich sehr und so abwertend wie es vielleicht verstanden wird ist das gar nicht gemeint.
Tröten klingt einfach besser als blasen und so war dann auch der Name für mein Blog geboren.

Jedes Jahr zu Weihnachten spielte der Posaunenchor vor unserer Hautür und ich liebte schon immer diese tiefen metallenen Töne. Ich bin damit aufgewachsen. Weihnachten fängt erst dann richtig an, wenn der Posaunenchor da war.
Dass die Bläser vor unserer Haustür spielten hatte einen einfachen Grund. Mein Grossvater spielte in jungen Jahren in genau diesem Posaunenchor mit. Aus gesundheitlichen Gründen hat er sein Hobby dann irgendwann an den Nagel gehängt, sprach aber immer mit leuchtenden Augen, wenn er von "seinem" Chor erzählte.

Schon als ich noch ein kleines Mädchen war wünschte ich mir auch einmal in seine Fussstapfen zu treten und selbst Posaune zu spielen. Als ich meinen Wunsch äußerte sagten mir meine Eltern ich wäre noch zu jung um Posaune zu spielen. "Davon kriegt man dicke Backen!" hat meine Oma gesagt und weil ich nicht so aufgeplustert aussehen wollte habe ich meinen Wunsch dann einfach nicht weiter durchgeboxt.

Stattdessen wollte ich dann Klavier spielen lernen und irgendwann einen riesengroßen gläsernen Konzertflügel kaufen. Für ein Klavier und erst recht einen großen Flügel war bei uns aber nicht so wirklich Platz und so einigten sich die Erwachsenen darauf, dass ich ein Keyboard bekommen sollte.

So quälte ich mich jahrelang wiederwillig bis nach meinem 17. Geburtstag zur Musikschule und erlernte das Keyboardspielen. Erst in meiner Heimatstadt und ab dem 10. Lebensjahr dann im Rheinland.

Oft spielte ich den Canon ganz für mich alleine, nahm mit dem Kasettenrekorder (-damals gab´s noch keine CD´s ;-)) ) die zweite Stimme auf und spielte die erste dazu und fand immer wieder, dass dieses Stück mit Posaune und Trompete einfach am allerschönsten klingt.

Als ich Ende 2005 in mein Elternhaus zurückkehrte und ich zum Weihnachtsfest wiedereinmal den Klang des Posaunenchors vor der Haustür hörte war es um mich geschehen. Mir liefen die Tränen und ich konnte sie einfach nicht aufhalten. Ein Schwall Gefühle kam in mir hoch. Ich musste endlich auch einmal so ein Instrument spielen lernen.
Mein Opa ist nun schon seit fast 5 jahren tot aber ich bin mir sicher... er wäre stolz auf mich und meine Entscheidung.

Der Erste Schritt in Richtung Posaunenunterricht begann schon vor ein paar Wochen am Telefon. Ich habe den Leiter des Posaunenchors angerufen und ihm von mein Wunsch berichtet. -Sein Vater war übrigens damals der Chorleiter, als mein Opa noch aktiv war.

Ich habe festgestellt, dass all die Jahre Keyboardunterricht zwar hilfreich sein können da ich zumindest Noten lesen kann aber mir im Grunde nicht viel gebracht haben. Posaune spielt man im Bass-Schlüssel und die meisten Lieder, die ich bisher gespielt habe waren im Violin-Schlüssel geschrieben. Es ist also Umdenken angesagt und ich muss mich ersteinmal mit dem Gedanken abfinden erst mal wieder Noten zu lernen und fast von ganz vorne anzufangen. Und dennoch bin ich mir sicher... der Weg wird sich lohnen.

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